Ein Vogelzimmer, das den Kanarienvögeln ganztags oder zeitweilig zur Verfügung steht, ist eine tolle Sache. Bei der Einrichtung des Vogelzimmers ist jedoch zu beachten: Sicherheit, Hygiene und eine artgerechte Ausstattung müssen stimmen!
Der erfahrene Vogelfreund wird damit keine Probleme haben: Gesicherte Fenster und Türen, ein zu reinigender Bodenbelag und geeignete Landeplätze – und schon ist ein ungenutzter oder wenig genutzter Raum ein tolles Vogelzimmer. Als Landeplätze eignen sich z.B. waagerecht aufgehängte Zweige oder ein dicker Ast mit Seitenzweigen, der in einem mit Sand gefüllten Blumentopf steckt.
Auch im Vogelzimmer hat der Käfig seine Berechtigung und wichtige Funktion. Er kann als Basis zum Schlafen und Füttern genutzt werden. So wird er mit etwas Positivem verbunden und kann bei Bedarf problemlos als Quarantänestation oder Transportmöglichkeit genutzt werden.
Kann ich die Krallen selber schneiden?
Es kann gelegentlich vorkommen, dass die Krallen von Kanarien zu lang sind. Zunächst sollte man aber alles unternehmen, damit dieses Problem erst gar nicht auftritt. Beim Klettern auf Sitzstangen, Ästen und Zweigen kürzen sich nämlich die Krallen ganz von selbst. Wichtig ist, dass die Äste unterschiedliche Durchmesser haben.
Ein geübter Kanarienfreund wird die Krallen seiner Vögel notfalls selbst schneiden können. Dem Anfänger kann der Zoofachhändler, Züchter oder Tierarzt zeigen, wie es geht.
Beim Schneiden der Krallen muss vor allem darauf geachtet werden, dass keine Blutgefäße verletzt werden, daher darf man nicht zu tief schneiden. Vor einem hellen Untergrund lassen sich die Adern leicht erkennen. Die Kralle schneidet man schräg ab, so dass wieder eine neue Spitze entsteht.
Brauchen Kanarienvögel Freiflug?
In der Natur legen die wilden Vorfahren unserer Kanarienvögel weite Strecken zurück. Daher ist die Möglichkeit zum Fliegen auch für unsere Heimtiere sehr wichtig. Die Einrichtung des Vogelheimes muss dies also unbedingt berücksichtigen.
Da Kanarien – anders als z.B. Wellensittiche – kaum klettern, brauchen sie in ihrem Heim weniger Sitzstangen und Zweige, dafür aber viel Platz zum Fliegen und Hüpfen.
Wer keine große Voliere besitzt, sollte seinen Vögeln regelmäßigen Freiflug gönnen. Nur so kann der Kanarienvogel seine ausgezeichneten Flugkünste beweisen. Die Bewegung hilft außerdem, damit der Vogel fit und gesund bleibt. In der Wohnung müssen dazu einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden: Fenster und Türen gehören geschlossen und giftige Zimmerpflanzen dürfen nur dort stehen, wo die Vögel sie nicht erreichen können. Nicht zu unterschätzen: Auch Blumenerde kann schädlich sein, wenn gedüngt wird oder die feuchte Erde schimmelt – dies ist nicht unbedingt deutlich sichtbar.
Wie fange ich meine Kanarienvögel wieder ein?
Am besten gar nicht, denn jede Art des Einfangens würde den Vogel verschrecken. So wird er scheu und beim nächsten Freiflug noch weniger zur Rückkehr in sein Vogelheim zu bewegen sein.
Am besten lockt man den Vogel mit Futter zurück. Außerhalb des Vogelheims sollte er daher nichts zu fressen bekommen. Der schnelle Kreislauf der Kanarien sorgt dann rasch für den nötigen Hunger und die Rückkehr in das Vogelheim.
Im Notfall kann man den Raum abdunkeln oder auf den Abend warten, dann wird sich der Vogel einen Sitzplatz zum Schlafen suchen. Dort kann man ihn vorsichtig greifen, denn die Tiere sind nahezu nachtblind. Dies ist aber wirklich nur eine Notlösung, denn der Vogel wird dies als Vertrauensbruch werten – und alle Bemühungen zur Zähmung könnten zunichte sein.